Qualzucht beim Chihuahua – meine persönliche Sicht
Oft höre ich die Behauptung, dass Chihuahuas Qualzuchten seien. Und ja, leider gibt es Zuchten, in denen übertrieben kurze Beine, extrem runde Köpfe oder viel zu kurze Schnauzen gefördert wurden – mit allen bekannten gesundheitlichen Problemen. Aber das hat nichts mit einem verantwortungsvoll gezüchteten Chihuahua zu tun.
Ich beschäftige mich seit über 20 Jahren mit Chihuahuas – als Hundetrainerin und als Züchterin. In dieser Zeit habe ich die Rasse sehr intensiv kennengelernt und miterlebt, wie sie sich entwickelt hat. Der Chihuahua ist von Natur aus kein kranker Hund. Im Gegenteil: Er gehört zu den langlebigsten Hunderassen überhaupt. Viele werden 15 bis 18 Jahre alt, manche sogar älter.
Natürlich – und das ist mir wichtig zu betonen – bedeutet das nicht, dass jeder Hund bis ins hohe Alter vollkommen gesund ist. Genau wie wir Menschen entwickeln auch Hunde im Laufe des Lebens mal Beschwerden oder Alterswehwehchen. Das ist völlig normal und gehört zum Leben dazu. Wichtig ist aber, dass der Züchter alles daransetzt, keine genetisch vorbelasteten Hunde einzusetzen. Trotzdem gibt es nie eine hundertprozentige Garantie. Selbst wenn die Elterntiere untersucht und gesund sind, kann es passieren, dass bei den Welpen dennoch Probleme auftreten. Mit Versprechen wie „100 % gesunde, genetisch fehlerfreie Welpen“ zu werben, ist schlicht nicht ehrlich. Seriöse Züchter können Verantwortung übernehmen – aber keine Unfehlbarkeit garantieren.
Dabei ist es nicht entscheidend, in welchem Zuchtverein ein Chihuahua gezüchtet wird. Auch in großen Verbänden werden leider manchmal kurze Schnauzen, extrem runde Köpfe oder sehr kurze Beine gefördert. Deshalb sollte man einen Züchter nicht vorschnell anhand seiner Vereinszugehörigkeit beurteilen. Viel wichtiger ist, das Gespräch zu suchen und herauszufinden, ob es dem Züchter wirklich ein Anliegen ist, gesunde, robuste Chihuahuas zu züchten. Denn in jedem Verein gibt es verantwortungsbewusste Züchter – und leider auch solche, die es weniger ernst nehmen.
Ein weiteres Thema, das viele Welpenkäufer verunsichert: Champion-Titel. Zahlreiche Züchter werben groß mit Titeln und Ausstellungen – doch das ist in erster Linie Werbung. Ein Champion-Titel sagt überhaupt nichts über die Gesundheit eines Hundes aus. Schaut man sich manche dieser Champions genauer an, erkennt man oft sofort, dass sie nicht gesund gebaut sind. Darum sollte man solchen Angaben keine Bedeutung beimessen. Viel wichtiger ist, die Hunde selbst zu sehen, genau hinzuschauen und die ganze „Angeberei“ beiseite zu lassen.
Und hier möchte ich auch die Käufer selbst in die Verantwortung nehmen: Jeder Züchter behauptet natürlich, dass seine Hunde gesund sind und eine „schöne Nase“ haben. Aber die Realität sieht oft anders aus. Deshalb sollten sich Interessenten schon vor dem Kauf mit dem Rassestandard und den gesundheitlichen Merkmalen des Chihuahuas vertraut machen. Nur wer weiß, wie ein korrekt gebauter, gesunder Chihuahua aussehen sollte, kann auch beim Besuch beim Züchter kritisch hinschauen und die richtigen Fragen stellen. Am Ende entscheidet nicht nur der Züchter, wie gezüchtet wird – sondern auch der Käufer, der diese Zucht unterstützt oder eben nicht.
Genau hier liegt die Verantwortung: Wer auf gesunde Proportionen, eine normale Schnauze, freie Atmung und belastbare Linien achtet, kann vitale, robuste und charakterstarke Chihuahuas züchten.
Für mich ist der Chihuahua kein zerbrechliches „Accessoire“, sondern ein kleiner, mutiger Hund mit riesigem Herz, der – bei guter Aufzucht und Pflege – viele schöne und gemeinsame Jahre mit seiner Familie verbringen kann.
👉 Mein Appell an Käufer: Bitte informiert euch gut, bevor ihr euch für einen Chihuahua entscheidet. Schaut genau hin, woher er kommt, sprecht ausführlich mit dem Züchter, achtet auf die Hunde selbst – und macht euch vorher schlau, was wirklich gesund ist. Nur wenn auch die Käufer bewusst hinschauen, können wir gemeinsam erreichen, dass der Chihuahua als das wahrgenommen wird, was er ist: ein erstaunlich robuster, treuer und lebensfroher Hund.
👉 Mein Appell an Züchter: Hört endlich auf, euch gegenseitig zu bekämpfen und nur den Konkurrenten im Züchterkollegen zu sehen. Es bringt uns allen nichts, wenn wir uns gegenseitig schlechtmachen, während Kritiker die ganze Rasse als Qualzucht verurteilen. Setzt euch zusammen – unabhängig von Vereinszugehörigkeit – und arbeitet gemeinsam an Lösungen. Diskutiert, wie man die Zucht verbessern kann, und zeigt, dass es sehr wohl gesunde und robuste Chihuahuas gibt. Die Hetze gegen unsere Rasse hat nur deshalb so leichtes Spiel, weil zu viele Züchter Profit über Verantwortung stellen. Wenn die guten Züchter zusammenhalten, können wir beweisen, dass der Chihuahua eine wunderbare, gesunde und lebensfrohe Hunderasse ist.
Warum ich keinem deutschen Verband angehöre
Immer wieder werde ich gefragt, warum ich nicht in einem deutschen Verband züchte. Für mich hat das mehrere, ganz persönliche Gründe.
Da wir alle paar Jahre in einem anderen Land leben, wäre es sehr umständlich und teuer, sich jedes Mal erneut beim jeweiligen FCI-Verband einzuschreiben. Für meine Hunde und meine Zucht bringt das keinerlei Vorteile – es wäre nur Bürokratie. Stattdessen bin ich einem internationalen Verband angeschlossen, bei dem ich unabhängig von meinem Wohnsitz registriert bleibe. Das gibt mir die nötige Flexibilität und sorgt gleichzeitig für Seriosität und Transparenz.
Ein Pedigree allein sagt außerdem nichts über die Gesundheit eines Hundes aus. Es ist lediglich ein Stück Papier, das die Abstammung bestätigt. Aber ein wirklich gesunder Hund entsteht nicht durch ein Zertifikat, sondern durch Verantwortung und Herzblut in der Zucht. Entscheidend sind gesunde Elterntiere, am besten über mehrere Generationen hinweg. Wenn ich sehe, dass Hunde aus meinen Linien bis ins hohe Alter fit, fröhlich und gesund bleiben, ist das für mich der schönste Beweis, dass ich auf dem richtigen Weg bin.
Natürlich spielen Gesundheitsuntersuchungen eine große Rolle. Ein Verband kann besonders für Anfänger hilfreich sein, um sich zu orientieren. Doch nach über 20 Jahren Zuchterfahrung weiß ich sehr genau, welche Untersuchungen für meine Rasse wichtig ist – und ich nehme das sehr ernst. Für mich ist klar: Wer nach so vielen Jahren noch nicht weiß, was notwendig ist, sollte vielleicht gar nicht züchten.
Und dann ist da noch das Thema Ausstellungen. Wer gerne zeigt, braucht die entsprechenden Verbandspapiere. Ich selbst gehe jedoch nicht auf Shows – meine Hunde sind keine „Ausstellungsobjekte“. Für mich sind sie Familienmitglieder, kleine Persönlichkeiten, die einfach ein glückliches, relativ freies und hundegerechtes Leben führen dürfen.
Genau das ist es, was mir wichtig ist – nicht die Zugehörigkeit zu einem deutschen Verband, sondern das Wohlergehen meiner Hunde.
Was unsere Chihuahua Welpen mit auf den Weg bekommen
Bevor unsere kleinen Schützlinge in ihr neues Zuhause ziehen, werden sie mit viel Sorgfalt auf diesen wichtigen Schritt vorbereitet. Jeder Welpe wird gründlich tierärztlich untersucht, ist mehrfach entwurmt, geimpft und gechippt.
Mit auf den Weg bekommen sie ein Pedigree (Stammbaum) und ein liebevoll zusammengestelltes Welpenpaket, das ihnen den Start im neuen Zuhause erleichtert und den Familien die erste Zeit besonders schön macht.
Why I am not a member of a German breeding club
I am often asked why I am not breeding under a German club. For me, there are several very personal reasons.
Since we move to a different country every few years, it would be complicated and expensive to re-register with the local FCI club each time. For my dogs and my breeding program, this brings no real advantages – it would only mean more bureaucracy. Instead, I am registered with an international club, where my membership remains valid regardless of where I live. This gives me the flexibility I need while ensuring seriousness and transparency.
A pedigree alone also does not guarantee a healthy dog. It is simply a piece of paper confirming ancestry. But a truly healthy dog does not come from a certificate – it comes from responsibility and dedication in breeding. What really matters are healthy parents, ideally over several generations. When I see that dogs from my lines remain fit, happy, and healthy into old age, that is the most beautiful proof for me that I am on the right path.
Of course, health testing plays an important role. For beginners, a club can be very helpful in providing guidance. But after more than 20 years of breeding experience, I know exactly which health tests are necessary for my breed – and I take this very seriously. To me, it is clear: breeders who still don’t know what is required after so many years should probably not be breeding at all.
And then there is the subject of dog shows. For those who love to show, the corresponding club pedigrees are of course important. But I am not a show breeder. My dogs are not “objects for display.” For me, they are family members, little personalities who deserve to live a happy, free, and dog-appropriate life.
That is what truly matters to me – not belonging to a German club, but the wellbeing of my dogs.
What our chihuahua puppies take with them
Before our little ones move into their new homes, they are carefully prepared for this important step. Each puppy receives a thorough veterinary check-up, is dewormed several times, vaccinated, and microchipped.
They also leave us with a pedigree (family tree) and a lovingly put-together puppy starter package, designed to make the transition into their new family as smooth and joyful as possible.